Vom Hochwasserschutz zur Ökologie

Hochwasserschutz und Gewässerökologie, zwei Begriffe, die erst in den 80er Jahren zueinander fanden.   

In den letzten Jahrhunderten, bis in die 1980er Jahre wurden die Gewässer begradigt, Böschungen mit Faschinen gesichert und zu „Kanälen“ ausgebaut, um Hochwasser schneller abzuleiten, um Überschwemmungen zu verhindern und um landwirtschaftliche Flächen zu schützen und zu gewinnen.

Es wurden Festungsanlagen, Wehre und Staustufen gebaut, um mit Wasserkraft Mühlen zu betreiben und um Kulturstaue zur Landbewirtschaftung anzulegen. Der Naturschutz blieb dabei auf der Strecke.

Mit der Umweltgesetzgebung ab 1976 standen neben dem Hochwasserschutz auch Ökologie, Renaturierung und der Gewässerschutz im Vordergrund. 

Durch Änderung des Niedersächsischen Wassergesetzes änderten sich die Aufgaben der Unterhaltungs- und Ausbauverbände. Künftig sollten aufwändig ausgebaute und begradigte Gewässer wieder renaturiert, Wehre und Staustufen entweder geschliffen oder durch Rampen im Gewässer oder Umgehungsgerinne wieder fischdurchgängig gemacht werden. Randstreifen sollten angelegt und bepflanzt werden, was gerade in den 2000er Jahren durch eine neue Düngemittelverordnung, die Abstände zum Gewässer forderte, begünstigt wurde. Hochwasserschutzmassnahmen sollen das Wasser nicht mehr schnell ableiten, sondern in den Entstehungsgebieten zurückhalten und nur dosiert an den Unterlauf der Gewässer abgeben, um sich zuspitzende Überschwemmungen bei den Unterliegern zu mindern. 

Mit Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EUWRRL) im Dezember 2003 wurde ein weiterer Baustein zur Renaturierung der Gewässer gesetzt. Unter Beachtung der im November 2007 in Kraft getretenen EG-Hochwasserrichtlinie sollten nun alle Gewässer bis zum Jahr 2015 in einen „guten“ Zustand versetzt werden. Diese hoch gesteckten Ziele wurden bisher nicht erreicht und so gilt es, sich weiter intensiv für den Gewässerschutz einzusetzen. Der nächste Prüfstein der EU zur Zielerreichung ist 2021.

Der Wasserverband Mittlere Oker ist hier , neben den Umweltverbänden und Behörden, ein wichtiger Akteur und Motor – von der ersten Projektidee, über die Mittelbeantragung bis zur Umsetzung von Maßnahmen.

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